Die Auftaktveranstaltung des Projekts EMPATHS (EMpowering landscapes with Participatory Approaches to Heritage interpretation Skills), die am 12. und 13. Dezember 2024 in Berlin stattfand, markierte einen wichtigen Meilenstein für diese innovative Initiative zur Förderung partizipativer Kulturerbe-Interpretation (HI). Hier ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Diskussionen und Ergebnisse.
Projekt-Hintergrund und Erste Fortschritte
Das Treffen konsolidierte die bisherigen Bemühungen nach ersten Einzel- und Online-Gruppentreffen. Die Partner berichteten über ihre ersten Aktivitäten und stimmten ihre Rollen und Verantwortlichkeiten aufeinander ab. Im Mittelpunkt stand die Entwicklung grundlegender Dokumente wie des Projektmanagement-Handbuchs, des Arbeitsplans und des Finanzplans, um Klarheit bei der Umsetzung und Überwachung zu gewährleisten. Diese Ressourcen bieten nicht nur eine klare Struktur, sondern sichern auch die Einhaltung der hohen Qualitätsstandards, die für die Projektförderung erforderlich sind.
Wichtige Arbeitspakete
- Management und Aufsicht: Der Projektkoordinator IE betonte die strukturierte interne Berichterstattung sowie die Rolle des Projektmanagement-Boards (PMB), das sich alle zwei Monate trifft, um strategische Themen wie Forschungszeitpläne und Budgetanpassungen zu besprechen. Diese strukturierte Vorgehensweise gewährleistet Transparenz und Flexibilität – entscheidend für ein Projekt dieser Größenordnung.
- Evaluation und Risikomanagement: Das IHC-Team stellte einen Evaluations- und Qualitätssicherungsplan vor, um die Relevanz, Effizienz und Effektivität des Projekts zu messen. Gleichzeitig präsentierte PAFLEG einen Risikomanagementplan, der zentrale Projektrisiken identifiziert und Maßnahmen zu deren Minderung vorschlägt. Besonders betont wurde die Bedeutung rechtzeitiger Kommunikation und detaillierter Fallstudien. Die Einbeziehung unvorhersehbarer Risiken, wie möglicher Pandemien, zeigt die vorausschauende Anpassungsfähigkeit des Projekts.
- Grundlagenanalyse und partizipative Praktiken: Erste Ergebnisse aus WP2.1 zeigen, dass die meisten partizipativen Praktiken in der Kulturerbe-Interpretation derzeit auf einem niedrigen Engagement-Niveau (Beschwichtigung oder Symbolik) bleiben. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von Methoden, die lokale Gemeinschaften und Fachleute zur aktiveren Mitgestaltung befähigen. Empfohlene Maßnahmen beinhalten eine moderate Gruppengröße, diverse Teilnehmerzusammensetzung und die Einbindung lokaler Führungspersönlichkeiten. Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für eine inklusivere Herangehensweise an die Kulturerbe-Interpretation.
Kommunikation und visuelle Identität
Wichtige Kommunikationsmeilensteine umfassten die Auswahl der visuellen Identität des Projekts – ein Logo mit ineinandergreifenden Hügellandschaften, das Verbindung und Zusammenarbeit symbolisiert – sowie die Planung einer „leichten“ Website mit zentralen Informationen zur Initiative. Die Social-Media-Strategie wird Plattformen wie Facebook, Instagram und LinkedIn nutzen, um ein breites Publikum zu erreichen und die Projektwirkung durch gezielte Kampagnen und regelmäßige Updates zu verstärken. Diese Instrumente gewährleisten eine dynamische Präsenz von EMPATHS in verschiedenen Sektoren.
Anstehende Aufgaben und Aktionspläne
Die Partner skizzierten wesentliche bevorstehende Aktivitäten:
- Durchführung von sektorinternen und sektorübergreifenden Interviews mit Fachleuten aus dem Kulturerbe- und Nicht-Kulturerbe-Sektor, um partizipative HI-Methoden weiterzuentwickeln. Diese Interviews werden innovative Praktiken und Philosophien erforschen, um ein flexibles und zugleich wirkungsvolles Modell für den Sektor zu schaffen.
- Entwicklung eines Kompetenzmanifests bis April 2025 und eines umfassenden Ausbildungsprogramms bis Oktober 2025. Diese werden künftigen Teilnehmern helfen, inklusive und ko-kreative Interpretationsfähigkeiten zu erlernen. Das Curriculum wird sowohl praktische als auch theoretische Elemente beinhalten – von kreativem Schreiben bis zur Publikumsinteraktion.
- Organisation von „Speed-Dating“-Sitzungen mit Fachleuten des Kulturerbes, um die Ausbildungsinhalte an die Bedürfnisse und Präferenzen der Branche anzupassen. Diese kurzen, fokussierten Interaktionen dienen der Gewinnung von direktem Feedback und der Förderung neuer Ideen.
Abschließende Überlegungen
Die Teilnehmer erkannten die knappe Zeitplanung an, die durch anfängliche Verzögerungen noch weiter verdichtet wurde. Dennoch verpflichteten sie sich, die Qualität der Projektergebnisse über strikte Fristen zu stellen. Die erste PMB-Sitzung im Februar 2025 wird mögliche Anpassungen der Zeitpläne prüfen, um die bestmöglichen Resultate sicherzustellen. Diese Flexibilität zeigt den gemeinsamen Ehrgeiz der Partner, Politik und Praxis im Kulturerbesektor nachhaltig zu beeinflussen.
Das Projekt EMPATHS setzt sich für partizipative Ansätze in der Kulturerbe-Interpretation ein und verspricht tiefgreifende Auswirkungen auf Fachleute und lokale Gemeinschaften. Durch die Stärkung vielfältiger Stimmen und die Nutzung innovativer Methoden soll EMPATHS die Art und Weise, wie Kulturerbe erzählt und erlebt wird, neu definieren – und so langfristige Verbindungen zwischen Menschen und Orten schaffen.